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Von wegen „Vom Eise befreit …

… sind Strom und Bäche.
Grade eben küsst mich Goa noch zum Abschied warm „Good Bye“ (Na ja, es war auch irgendwie schwül und fast erdrückend ..) Und dann das: München, Minus 1 Grad und Schnee am kalendarischen Frühlingsanfang. Ich hab Dich auch lieb, Deutschland …
Die einzigen Farbkleckse kamen von der mal orangenen, dann grünen Pampe der Tragflächenenteisung …
Und dann auch noch zwei Stunden Verspätung.
Wenn jetzt in Berlin der rote Teppich auch nich‘ is, dann aber …

So hat sie mich noch nicht erlebt …

mein Schatz, aber watt mutt, datt mutt!
Thema: Taxi und Tuk-Tuk im Allgemeinen und in Mumbai im Speziellen.
Also: Wenn Deine Stadtkenntnisse noch nicht ausgereift sind, oder Du schlicht den Streckenplan der Oeffis nicht kapierst, weil er in einer Sprache und einer Schrift verfasst ist, die Deinen Bildungshorizont noch nicht überschritten hat, dann fährste womit? Richtig: Taxi! Und wenn Du von Deiner Rupie auch noch was zu Essen kaufen willst, dann: Tuk-Tuk.
So auch wir beide gestern vom Flughafen zum Hotel.
Ich hab mich in Goa schon gefragt, warum offiziell ein Kilometer 18 Rupien kostet (wieder mal Government Rule), Du dann aber für die 5 Kilometer von Benaulim nach Margao gerne um das Doppelte erleichtert wirst.
In Mumbai ist es ähnlich: „Legal Taxis“ (sic!) müssen zwar keine Bremsen (ja, ich ätze hier rum, aber wenn’s mir gut tut?!), dafür aber einen funktionierenden Taxameter haben. Ob der auch eingeschaltet wird, davon steht in den „Maharashtra Government Rules of Public Transportation“ sicher jede Menge erbauliches, aber „ich bin Tuk-Tuk-Fahrer, muss ich lesen können?“
Wir also rein in’s Tuk-Tuk, eine dafür zuständige Uniformträgerin zwingt den Fahrer auch noch, den Taxameter einzuschalten und los geht’s.
„How much will it be to our Hotel?“
„500 Rupees“ (Faktor 12, der Taxameter zeigte am Ziel 43 Rupien an!!!).
Um ungefähr den selben Faktor verschlechtert sich meine bis dahin von Wiedersehensfreude durchflutete Laune …
Bin ich ein Touri, steht „Rupf mich“ auf meinem Shirt?
„Stop … stop immediately!!!“
Macht er natürlich nicht – lässt ein Geier den Knochen fallen, den er grade erbeutet hat???
„400 Rupees – I’m a poor student“
Nix da, maximal 100, wenn überhaupt!!!
„300, bin so lange in der Warteschlange gestanden“
Der Fahrtwind bei 50 km/h ist ein leises Mailüftchen gegenüber meiner Meinung, die ich ihm daraufhin geige – mir ist nach Patentfaltung, ich will mal wieder einen Kopf auf einem Silbertablett …. – boah echt eyyy!!!!
Meine Liebste hat mich in so einem Gemütszustand noch nie erlebt, aber sie weiß jetzt „er ist ein guter, er lässt sich nichts gefallen, er kämpft für Recht und Gerechtigkeit …. Hach … What a man!!!“

Werthe Gemeinde …

(Lacht nicht, ich habe schließlich eine katholische Vergangenheit!)

Aus meiner Sicht kann, wenn 2016 so wird wie 2015, eigentlich gar nichts schief gehen. Im Gegenteil es wird Granate!!!

Daß das für Euch auch zutrifft, das wünsche ich Euch von Herzen.

Und schließlich hat gestern eine weiße Kuh meinen Weg gekreuzt … Lord Krishna ist also nicht weit …

Na Stefan, was …

wünscht Du Dir zu Weihnachten?!
Ich wünsche mir eine bunte Welt! Nicht nur Äpfel und Nüsse …

Die folgende Geschichte ist zwar schon etwas älter, aber immer hoch aktuell:

Weihnachten, Märchen vom Auszug aller „Ausländer“

„Es war einmal…“ so beginnt das Märchen „Von denen, die auszogen, weil sie das Fürchten gelernt hatten“.

Es war einmal, etwa drei Tage vor Weihnachten, spät abends. Über den Marktplatz der kleinen Stadt kamen ein paar Männer gezogen. Sie blieben an der Kirche stehen und sprühten auf die Mauer „Ausländer raus“ und „ Deutschland den Deutschen“. Steine flogen in das Fenster des türkischen Ladens gegenüber der Kirche. Dann zog die Horde ab. Gespenstische Ruhe. Die Gardinen an den Bürgerhäusern waren schnell wieder zugefallen.

Niemand hatte etwas gesehen.
„Los kommt, es reicht, wir gehen“.
„Wo denkst du hin! Was sollen wir denn da unten im Süden?“ „Da unten ? das ist immerhin unsere Heimat. Hier wird es immer schlimmer. Wir tun, was an der Wand
steht: Ausländer raus!“

Tatsächlich, mitten in der Nacht kam Bewegung in die kleine Stadt, die Türen der Geschäfte sprangen auf: Zuerst die Kakaopäckchen, die Schokoladen und Pralinen in ihren Weihnachtsverkleidungen. Sie wollten nach Ghana und Westafrika, denn da waren sie zu Hause. Dann der Kaffee, palettenweise, der Deutschen Lieblingsgetränk; Uganda, Kenia und Lateinamerika waren seine Heimat. Ananas und Bananen räumten ihre Kisten, auch die Trauben und Erdbeeren aus Südafrika. Fast alle Weihnachtsleckereien brachen auf, Pfeffernüsse. Spekulatius und Zimtsterne, die Gewürze in ihrem Inneren zog es nach Indien. Der Dresdner Christstollen zögerte. Man sah Tränen in seinen Rosinenaugen, als er zugab Mischlingen wie mir geht’s besonders an den Kragen. Mit ihm kamen das Lübecker Marzipan und der Nürnberger Lebkuchen. Nicht Qualität, nur Herkunft zählte jetzt. Es war schon in der Morgendämmerung, als die Schnittblumen nach Kolumbien aufbrachen und die Pelzmäntel mit Gold und Edelsteinen in teuren Chartermaschinen in alle Welt starteten.

Der Verkehr brach an diesem Tag zusammen. Lange Schlagen japanischer Autos, vollgestopft mit Optik und Unterhaltungselektronik krochen gen Osten. Am Himmel sah man die Weihnachtsgänse nach Polen fliegen, auf ihrer Bahn gefolgt von den feinen Seidenhemden und den Teppichen des fernen Asien.

Mit Krachen lösten die tropischen Hölzer aus den Fensterrahmen und schwirrten ins Amazonasbecken.

Man musste sich vorsehen, um nicht auszurutschen, den von überall her quoll Öl und Benzin hervor, floss aus Rinnsalen zu Bächen zusammen in Richtung Naher Osten. Aber man hatte ja Vorsorge getroffen.

Stolz holten die großen deutschen Autofirmen ihre Krisenpläne aus den Schubladen: Der Holzvergaser war ganz neu ausgelegt worden Wozu ausländisches Öl!? – Aber die VW’s und die BMW’s begannen, sich aufzulösen in ihre Einzelteile, das Aluminium wanderte nach Jamaika, das Kupfer nach Somalia, ein Drittel der Eisenteile nach Brasilien, der Naturkautschuk nach Zaire. Und die Straßendecke hatte mit dem ausländischen Asphalt im Verbund auch immer ein besseres Bild abgegeben als heute.

Nach drei Tagen war der Spuk vorbei, der Auszug geschafft, gerade rechtzeitig zum Weihnachtsfest.

Nichts Ausländisches war mehr im Land. Aber Tannenbäume gab es noch, auch Äpfel und Nüsse. Und „Stille Nacht“ durfte gesungen werden – zwar nur mit Extragenehmigung, das Lied kam immerhin aus Österreich.

Nur eines wollte nicht ins Bild passen. Maria, Josef und das Kind waren geblieben. Drei Juden.
Ausgerechnet.
„Wir bleiben“, sagte Maria, „Wenn wir aus diesem Lande gehen – wer will ihnen dann noch den Weg zurück zeigen, den Weg zurück zur Vernunft und zur Menschlichkeit?“

(Quelle: Helmut Wöllenstein, Zuspruch am Morgen am 20.12.1991 im Hessischen Rundfunk)

Euch allen frohe Weihnachtsfeiertage !!!

Wo geht man denn in Goa hin …

… wenn man mal „wohin“ geht???

Also in der Saison, von Ende November bis Ende Februar ist das beispielsweise der Saturday-Night-Bazaar in Arpora.
Hier trifft der Althippie das neureiche Russenpärchen und die indische Kleinfamilie.
Kinder, das ist wie Weihnachtsmarkt in Indien, bloß ohne Glühweinstand.
Nach nützlichen (oder so) Geschenken suchen, was trinken, eine Kleinigkeit essen, dazu Livemusik im Stile von „umsonst und draußen“ … Hach, is datt schön …