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Man muss für einen guten Post …

… auch schon mal richtig Geld in die Hand nehmen.

Hier also die angekündigte Geschichte:

Immer dieser Stress mit der PolizeiWir cruisen da auf unseren Scootern so durch Goa, nichts Übles ahnend, da winkt mich doch glatt ein freundlicher Herr in weiß, mit blauem Barret und dunkler Sonnenbrille an den Straßenrand.
Sch…, denke ich mir, Verkehrspolizei ist doch immer dieses elegante braun … Anscheinend die unteren Chargen, denn ich habe es mit einem veritablen Subkommander zu tun. Typisch, auf die Mädels hat sich der Kommander his self gestürzt …
„Ihren Führerschein bitte!“
Aufgrund meiner Bad-Boy-Erfahrung vom letzten Mal präsentiere ich fast schon stolz mein Plastikkärtchen.
„This is no international licence! Only valid in your country!“
Wer hat den bloß so gut informiert?
Klar hat Kirsten schon im September mal vorsichtig angefragt. Ja und das Ding kostet auch nur 16 € bei der Führerscheinstelle, gilt drei Jahre … Aber sag mal, wir fahren nach Indien … !
Und die beiden dürfen mit Ihren Pappen sogar Lastwagen fahren …

„How much – was kostet der Spaß?“
„1150 Rupees each“
Aha, Meister Proper und die beiden Blondinen wurden zwar als Team erkannt und herausgezogen, aber abgerechnet wird separat.
„We don’t have that much …“ Natürlich ham wa soviel dabei, aber wolln wa soviel ausgeben?
Ich frage den Kommander, wo seine Dienststelle wäre, wir würden Geld aus dem Hotel holen und dann bezahlen.
„Mapusa, you can pay monday“ Den halben Montag und 3000 Rupien verplempern, nee?!

Aber ich stelle mich erst mal doof, denn er muss vorschlagen, worauf das Ganze von Anfang an hinauslaufen soll.
„Hm, what can we do? 2000, no ticket?!“
Aha, 2000 und kein Strafzettel. Interessante Vorstellung!
Was tun? Voll löhnen und der Korruption einen Streich verpassen, oder 2000 Rupien für eine gute Story ausgeben?
Die Antwort habt Ihr grade gelesen …

Ich sage mal, wir haben heute zwei arme indische Verkehrspolizisten unterstützt…

Take a ride in the wild side …

wpid-wp-1447737521959.jpegDas war unser Motto gestern.
Habe ich alter Schattenparker mich bei meiner letzten Indienreise erst nach fünf Wochen getraut, mich verkehrstechnisch ins Getümmel zu stürzen, so waren bei den Ladies grade mal fünf Tage um, als es hieß „Skooter mieten und ab in Goas Gefilde“.
„Hobel“ wäre für unsere fahrbaren Untersätze fast schon ein Adelstitel gewesen, aber bei 400 Rupien Miete pro Tag (Goas Special Sonntagstarif, also doppelt so teuer wie anderswo), kann man doch nicht meckern.
Ein deutscher TÜV-Ingenieur würde allerdings rücklings in die Kiste kippen.

„Spiegel, nein danke“, Blinker Fehlanzeige, Fehlzündungen en masse, Tacho und Benzinuhr als Dekoversion … Na ja, so ein Scooter ist ein Stuhl mit Motor und Bremse.

wpid-wp-1447681824400.jpegDer erste Tankstopp nach 50 Metern – fährt halt nicht mit Mango-Lassi, das Teil und schon kann es losgehen.

Dreißig Kilometer an Goas Küste entlang über den Chapora-Fluß nach Morjim und dann weiter nach Agonda, einen von Goas Traumstränden.

wpid-wp-1447737757640.jpegKirsten hat nach diesem Tag eine weitere Geschichte, die sie Ihren Enkeln und Urenkeln erzählen kann: Rollerfahren in einem der chaotischsten Verkehrsszenarios weltweit – es gibt halt für alles ein erstes Mal … (Auf den ersten Kilometern hatte sie solches Herzklopfen, daß wir sie schon in Tuk-Tuk umtaufen wollten).
Und natürlich hat auch ein weiteres Abenteuer auf dieser Spritztour auf uns gewartet, aber davon das nächste Mal …

Für alle, denen …

… die Tarife bei BVG, MVG usw. wie Raubrittertum vorkommen: Ich fahre grade für schlappe 20 Rupien durch halb Mumbai – und jetzt kommt’s, auch wieder zurück. Und gegen Mumbai ist Berlin ein Dorf und München das Wirtshaus …
Wie steht doch gleich die Rupie? Bei einem Kurs von 70 Rupien für den Euro sind das knapp 30 Cent für eine halbe Weltreise!
India, I love you!!!

Vorurteils-Modus an:
Kann man in München in manchen Zügen getrost mehrmals vom Boden essen und in Berlin wenigstens ein (letztes) Mal, so muss mich doch in Mumbai schon beim Hinschauen die Pest anspringen. So dachte ich.
Vorurteils-Modus wieder aus.
Fakt ist eine gute Mischung aus beidem. Saubere und klimatisierte Waggons und welche die ausschauen wie nach einem Heimspiel von Bayern München. Und wer jemals nach einem solchen öffentlich unterwegs war, der weiß, wovon ich spreche …